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Reisebericht Ägypten 1999 |
Mit dem Motorrad nach Ägypten
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Irgendwann im Frühjahr 1999 ist mir der Gedanke gekommen, zwei meiner Hobbys, dass Motorradfahren und das Tauchen miteinander zu verbinden. Da ich mir dieses Jahr schon öfter einen "nassen" beim Motorradfahren geholt hatte, wollte ich dieses wenigstens im Urlaub unbedingt vermeiden bzw. selbst bestimmen, wann ich nass werden wollte. Eigentlich bleibt da als Reiseziel nur das Mittelmeer. Aber mein Lieblingstauchgebiet ist das Rote Meer von Ägypten. Also habe ich im Internet recherchiert, ob es eine Fährverbindung zwischen z.B. Italien und Ägypten gibt. Dieses war leider nicht der Fall. Eine ehemals bestehende Verbindung wurde 1992 eingestellt. Damit war mein Plan mit der Harley nach Ägypten zu fahren gestorben. Aber nur für wenige Tage. Der Gedanke lies mich einfach nicht mehr los. Im Internet habe ich dann jemanden gefunden, der sich auf internationale Fährverbindungen spezialisiert hatte. Meine Anfrage war dann ein Erfolg. Es gibt tatsächlich eine Verbindung zwischen Europa und dem Mittleren Osten. Leider nur über den Umweg Griechenland. Naja, Griechenland ist sicher kein Umweg sondern normalerweise eine Reise wert, allerdings konnte mein Trip nicht viel länger als drei Wochen in Anspruch nehmen, da ich neben meinen Hobbys natürlich auch noch arbeiten muß. Da würde mich der "Umweg" nur Zeit kosten. Also, die gesamte Fährpassage würde wie folgt ablaufen: Von Paderborn 1100 KM nach Venedig. Von dort aus mit der Fähre nach Patras (Griechenland) weiter über den Landweg (250 KM) nach Piräus. Dann weiter mit der nächsten Fähre nach Haifa (Israel). Dann nur noch über Land weiter, der Zielort war Safaga (Ägypten) am Roten Meer. Über den ADAC besorgte ich mir die Einreisebestimmungen von Israel und Ägypten. Israel stellt dort kein Problem da. Ein Reisepaß, der sechs Monate gültig ist, ist alles was man benötigt. Schwieriger gestaltete sich die Einreise nach Ägypten. Dort benötigt man: - Einen
internationalen Führerschein Das Carnet bekommt man über den ADAC, auch wenn man dort nicht Mitglied ist. Die Afrika-Etappen hatte ich mir in 800 KM Schritten eingeteilt. Ab Haifa wollte ich den ersten Tag auf jeden Fall den Suezkanal überqueren. Das waren die ersten 800KM. Am zweiten Tag wollte ich vom Suezkanal bis nach Safaga weiter kommen. Noch mal 800 KM. Dort wollte ich dann einige 7-10 Tage bleiben und tauchen gehen. Die Rückreise
sollte ebenso ablaufen. Nur wollte ich auf dem Rückweg noch die Pyramiden von Gizeh und
Kairo besuchen. Es konnte losgehen. 3. Die Reise Ich habe in Venedig direkt auf der Fähre eingecheckt. Das Wetter war sehr vielversprechend, also beschloß ich auf dem Deck zu übernachten. Eine Fährfahrt ist kein besonders aufregendes Erlebnis, im Gegenteil mir war es recht langweilig. Eigentlich hatte ich gehofft, einige Motorradfahrer zu treffen, die einen Griechenlandtrip unternehmen. Dieses war leider nicht der Fall. Nach zwei unendlich langen Tagen hat der Kahn dann in Patras angelegt und es wurden die 250KM bis nach Piraus unter die Räder genommen. Piraus ist eigentlich der Hafen von Athen. Da ich bis zur Abfahrt noch ein wenig Zeit hatte, konnte ich sogar noch kurz bei der Akropolis vorbei schauen. Einen ersten Eindruck von der Hitze, die mich erwartete, konnte ich ebenfalls bekommen. In Athen waren es an dem Tag 45 Grad und ich kam im schönsten STOP and GO Verkehr dort an. Schon nach wenigen Minuten hatte ich die ersten Blasen an meiner Kupplungshand. Das Kuppeln viel mir anschließend durch die Schmerzen so schwer, daß ich dünne Lederhandschuhe anziehen mußte. Der Auspuff schickte
dermaßen viel Hitze nach oben, daß ich bei längeren Stops vom Bike steigen mußte, um
mir mein rechtes Bein nicht zu verbrennen. Es kamen mir erste Zweifel, ob meine Harley das
ideale Bike für diesen Trip ist........ Später habe ich
erfahren, daß es der heißeste Tag seit 10 Jahren in Athen war! Glücklicherweise
scheint es in Griechenland niemanden zu interessieren, ob man einen Helm auf hat, denn der
Helm hätte mir wahrscheinlich einen Kreislaufkollaps beschert. Abends habe ich dann auf der Fähre nach Isarel eingecheckt. Drei langweilige Tage hatte ich wieder mal vor mir..........etwas Abwechslung brachten die Zwischenstops auf Zypern, Rhodos und Santorin. Sonntags morgens war
es dann endlich soweit. Ich fuhr in Haifa von Board. Die Einreise-Formalitäten in Israel
dauerten 2 Stunden. Am meisten hat der Security Checkup genervt, ein Frage und
Antwortspiel der besonderen Art. Anbei einige Auszüge in Interviewformat: Beamter:
Guten Tag, was ist der Grund Ihres Aufenthalts in Israel ? Wie gesagt, das
Frage und Antwort Spielchen ging so 30-40 Minuten. Der Beamte war zwar sehr nett, aber
genervt hat das ganze schon. Die gesamte Einreise incl. des Durchwühlens meiner Klamotten
dauerte 2,5 Stunden. Von Haifa sollte es dann weiter über Tel Aviv zum Grenzübergang
gehen. Sobald man den Hafen verlässt, muß man rechts abiegen, um Richtung Tel Aviv zu kommen. Man fährt sozusagen die Küstenstraße Israels entlang. Ich war sehr froh, endlich wieder auf dem Bike zu sitzen, das geile Wetter und die Vorfreude auf die Fahrt brachten ein richtiges Glücksgefühl. Leider nahm dieses ein schlagartiges Ende. Als ich die erste Ampel anfuhr, mußte ich die Geschwindigkeit wegen Rotlicht reduzieren, als es plötzlich einen fürchterlichen Schlag von hinten gab. Das Hinterrad blockierte sofort und nur mit Mühe konnte ich einen Sturz vermeiden. Ich dachte erst, meine Kette wäre gerissen. Als ich mich umschaute, sah ich einen lädierten VW-Golf auf der Fahrbahn stehen. Der Arsch hatte mich tatsächlich von hinten gerammt !! Ich war gerade 5 Minuten on the Raod !! Ich mußte auf der Straße stehen bleiben, das Hinterrad drehte sich nicht mehr.......... Als ich abstieg und
den Schaden sah, dachte ich, dass ist das Ende der Reise ! Durch den Aufprall hatte mein
Hinterrad die Stoßstange des VW-Golfs abgerissen. Diese Kunststoffstoßstange hatte sich
um mein Hinterrad gewickelt !!! Das ganze Heck mit Nummernschild etc. war abgenickt und
lag praktisch unter meiner Sitzbank !!!! Am
liebsten hätte ich den Fahrer des Golfs standrechtlich erwürgt. Eine wild hupende
Horde israelischer Autofahrer brachte mich auf den Boden der Tatsachen. Ich versperrte mit
dem Bike die ganze Straße. Mit drei Mann haben wir die Stoßstange rausgerissen und ich
konnte das Motorrad von der Straße schieben. Der Schaden war groß, hinteres Schutzblech praktisch Schrott. Rücklicht und Blinker ohne Funktion. Mit einem Vorschlaghammer und einer Brechstange, die mir ein LKW Fahrer geliehen hat, brachte ich das Hinterteil meines Moppeds wieder etwas in Form. Zum Glück hatten Reifen und Felge nichts abbekommen. Nach kurzer Probefahrt ging es dann weiter. Ein Auge hatte ich nun immer im Rückspiegel ! Ach ja, der Fahrer des Golf hatte keine Versichung ! Auf dem Schaden blieb ich im wahrsten Sinne des Wortes sitzen ! Israel macht einen
sehr europäischen Eindruck. Alles ist sehr gepflegt und auch die Häuser, Autos etc.
erinnern mehr an Deutschland als an ein Land im Nahen Osten.
Die Straßen und die Strecke waren sehr gut. Oft hatte man einen wunderschönen Ausblick
auf das Mittelmeer. Die Verkehrsregeln und die Fahrweise der Israelis waren ebenfalls
einwandfrei. Allerdings in Israel gibt es eine Helmpflicht und die Strafen sollen sehr
drastisch sein. Ganz im Gegensatz zu
Ägypten.......... Nach 250KM kam ich an den Grenzübergang. Dort ging das ganze Frage und Antwort Spiel noch einmal von vorn los. Die Fragen waren exakt die selben. Das haben die wirklich drauf. Die Ausreise kostete noch einmal 1 Stunde und im Gegensatz zur Einreise, die umsonst ist, kostet die Ausreise Geld (ca. 30 DM). Tolle Sache, die Israelis machen Werbung mit einem kostenlosen Einreisevisum. Was soll das ganze wenn die Ausreise wiederum Geld kostet ??? Hätte ich aber gewusst, was in Ägypten auf mich zukommt, dann
hätte mir das alles nichts ausgemacht. Grenzerbüro Nachdem meine
Klamotten gefilzt wurden, musste ich mir ein Visa kaufen. Beim Zoll wurde nach dem Carnet
de Passage verlangt. Damit die Ägypter dieses auch ausfüllen konnten, musste ich denen
noch einen Kugelschreiber leihen. (Irgendwie war der plötzlich verschwunden.) Das nervige war, das niemand so richtig Bescheid wusste. Ich
wurde mit irgendwelchen Zetteln ständig zur Kasse geschickt. 1Pfund ( ca. 0,50 DM) hier,
2 Pfund dort. Insgesamt musste ich diesen Weg ca. 10 mal machen. Nach drei Stunden war
auch dieser Grenzübergang erledigt und es ging auf der Küstenstraße durch die Sinai
Halbinsel. Diese Gegend hat mich echt begeistert. Palmen, das Meer und auf der linken
Seite die unendliche Wüste wechselten sich ständig ab. Zwischen durch Ortschaften, die
an einen Italienischen Badeort erinnern.
Überquerung des Suezkanals Ich gönnte mir eine Übernachtung in einem Hotelzimmer. Es gibst
in der Stadt tatsächlich eine NOVOtel. Europäischer Standard und seit 5 Tagen die erste
vernünftige Dusche.
5 Tage ohne Dusche Kannst Du arabisch? Die nächste Etappe war die Stadt Suez. Diese wollte ich gegen
Mittag erreichen. Es gibt zwei Strecken, um nach Suez zu kommen. Eine direkt Am Suezkanal
entlang und eine andere weiter im Landesinnern. Dazu muss ich sagen, dass ca. alle 50-100
KM in Ägypten eine Polizeisperre warten, wo die Papiere kontrolliert werden. Meist wurde
ich jedoch durch gewunken. Suezkanal Da die "Suezstraße" keine Verbindung mit der weiter im
Landesinneren verlaufenden Straße hat, musste ich den ganzen Weg zurück. Baustellen gibt es wenig aber wenn, sind diese oft mehrer Kilometer lang. Trotzdem würde ich die Geschwindigkeit von 100-120 Km/H als unproblematisch betrachten.
Der Weg ist das Ziel Arabische Strassen Vor Polizeisperren und an Ortseingängen ist erhöhte Vorsicht geboten. Dort sind hohe meist nicht markierte Bodenwellen auf den Asphalt gesetzt worden. Diese sind teilweise so hoch, dass meine Maschine aufsetzte sofern ich nicht im spitzen Winkel drüber fuhr. Sollte man eine solche Bodenwelle übersehen ist ein Sturz fast unvermeidlich. Die Verkehrsregeln sind wie in Europa, werden aber praktisch
nicht beachtet. Das wichtigste scheint eine Hupe zu sein, mit der man sich Vorfahrt
verschafft. Die Ägypter können meist nur arabische Schriftzeichen und
scheinen teilweise auch Ihr eigenes Land auf einer Karte nicht zu erkennen. In Suez hatte
ich mich so verfranzt, dass ich allein wohl nur unter großer Mühe aus der Stadt gefunden
hätte. An einem Taxistand habe ich nach einem englisch sprechenden Fahrer gefragt und
auch einen gefunden. Dieser hat mich aus der Stadt geleitet (20 Pfund). Sobald man die Ausläufer des Gebirges passiert hat, ist es allerdings vorbei mit der Schönheit der Strecke. Es wird absolut eintönig. Links und rechts nur unendliche Wüste der Fahrtwind bläst einem wie ein heißer Fön ins Gesicht. Kein Wunder bei 55 Grad Lufttemperatur. Die Straße führt auf fast ebener Strecke gerade aus........... Sehr schlimm waren auch die LKWs, die einem ständig entgegenkommen. Diese ziehen eine Sandschleppe hinter sich her, durch die man beim passieren des LKWs ständig von tausender kleiner Sandkörner getroffen wird. Das sticht wie tausend Nadeln. Jetzt weiß ich woher der Ausdruck "Augen zu und durch" kommen muss. Eine Weile habe ich versucht, hinter einem großen Überlandbus herzufahren, um mich vor den Sandschleppen der entgegenkommenden LKWs zu schützen. Allerdings bemerkte ich nach kurzer Zeit, dass die Toiletten der Überlandbusse wohl direkt auf der Straße enden. Damit hatte sich das auch erledigt.......Scheiße im wahrsten Sinn! Tankstellen sind im übrigen kein Problem. Mit einer Tankfüllung komme ich ca. 280 KM. Tankstellen selbst sind meist alle 100 KM. Da ich das aber nicht wußte, habe ich sicherheitshalber an jeder Tankstelle angehalten und den Tank aufgefüllt. Viel länger als 1 Stunde konnte man eh nicht am Stück durch die Hitze rasen, die Sonne brannte so heiß, das spätestens nach 1 Stunde ein Trinkstop eingeschoben werden mußte. Das Benzin ist sehr
schlechter Qualität. Das sogenannte Super hat weniger Oktan als das Benzin, was in
Deutschland als "Normal" verkauft wird. Beim Beschleunigen gab der Motor meiner
Harley teilweise beängstigende Klingelgeräusche von sich. Der Liter Super kostet um die
50 Pfennige. Eigentlich hatte ich
vor, auf dem Hinweg einen Abstecher über Kairo zu machen. Diesen Gedanken habe ich aber
fallen gelassen, da die Grenzübergänge und der Unfall meinen Zeitplan zusammen gestaucht
haben. Schliesslich wollte ich mich in Safaga mit meinem Freund Udo Wiemers treffen, der
mein Tauchgepäck mit eingeflogen hatte. In Safaga bin ich dann gegen 16:30 eingetroffen. Das Hallo an der Tauchbasis war natürlich groß. Man wußte zwar, dass ich komme, aber das ich das mit meinem Motorrad erledige war für alle ein Überraschung. Ich glaube ich mußte im laufe meines Aufenthalts mit jedem Kellner aus dem Hotel einige Runden drehen....... Sobald ich am Gashahn drehte, war die Bande nicht mehr zu halten. Ich schätze, die hatten alle einen Geschwindigkeitsrausch...... Alles in allem hatte
ich die Strecke Haifa Safaga bequem in zwei Tagen geschafft. Wären die
Grenzübergänge nicht so zeitraubend gewesen, wäre es noch schneller gegangen. Als reiner Urlauber
und Sozius in diversen Taxis habe ich mich immer gefragt, was die Lichthupensignale der
entgegenkommenden Autofahrer bedeuten. Wenn man selbst fährt, kommt man eigentlich
relativ schnell drauf. Ein entgegenkommender
Fahrer blinkt einen an und zeigt, dass er selbst wach ist und den anderen gesehen hat. Man
selber blinkt zurück und sagt damit : Ich bin auch wach ! Du brauchst also keine Angst zu
haben. Dass, das mit den Blinksingnalen nicht immer funktioniert, beweisen allerdings zahlreiche Autowracks die an der Piste ausgeschlachtet liegen. Nun verbrachte ich
wie gesagt einige Tage beim Tauchen im Hotel Lotus Bay. Mein Motorrad konnte ich sicher an
der Tauchbasis abstellen. Ich unternahm nur einige kleine Ausritte in die Umgebung
Safagas. Für die Rückreise
hatte ich dann wieder zwei Tage einkalkuliert. Dieses Mal wollte ich aber einen Abstecher
über Kairo machen. Auch die Pyramiden von Gizeh standen auf der Liste. Der Plan war
so: Tag 1 Tag 2 Kairo ist ein Erlebnis sondergleichen. Eine richtige Multikulti Stadt. Hier trifft man die Ärmsten der Armen genauso wie Steinreiche Leute. Direkt nebeneinander fahren Eselskarren und Rolls Royce. Dass der
Strassenverkehr funktioniert ist ein Wunder. Verkehrszeichen werden nicht beachtet und man
drängelt sich einfach mit Gewalt in die nächste verstopfte Kreuzung. Kairo hat ca. 40 Millionen Einwohner diese Stadt ist ein echter Moloch...... Obwohl eine riesige Dunstglocke über der Stadt hängt, kann man die Pyramiden von weitem erkennen. Das Problem war allerdings das man den Nil überqueren muß, um zu den Pyramiden zu gelangen. Es war mir allerdings unmöglich eine Brücke zu finden, die über den Nil führte. In Kairo sprechen zum Glück alle Taxifahrer mehr oder weniger English. Also charterte ich einen Fahrer, der mich durch die Stadt führte. Das schwierigste an dem Unterfangen war wirklich, an dem Kerl dran zu bleiben !! Zu allem Übel bestehen die Taxis in der Regel aus uralten Peugeots 504 und sehen alle gleich aus. Wiedermal war hohe Konzentration erforderlich......ein Auge blieb dabei immer im Rückspiegel. Als normaler Tourist hatte ich Kairo und die Pyramiden schon mal besichtigt, deshalb waren die Dinger keine große Überraschung. Ich war ehrlich gesagt einfach nur scharf auf ein Foto von meinem Bike vor den Pyramiden. Harley vor den Pyramiden Zu meinem Entsetzen, wollte mich ein Polizist nicht vor die Dinger fahren lassen. Das ganze Gelände ist natürlich abgesperrt und nur über zwei Zufahrten erreichbar. Für die Touri Busse stellt das kein Problem da, diese werden durchgelassen. Für mich sollte die Fahrt am Eingang zu Ende sein. Ich konnte es kaum Glauben. Ich versuchte es als letzte Möglichkeit mit BESTECHUNG. Wie auch in der westlichen Welt funktioniert das eben auch in Ägypten. Nur eben viel Preiswerter ! Für umgerechnet 5.- DM öffnete sich das Tor zu den Pyramiden. Ich schoß einige
Fotos und machte mich schon 1 Stunde später wieder auf den Weg Richtung Ismaijela.
Mittlerweile war es später Nachmittag und ich wollte die Stadt vor Anbruch der Dunkelheit
erreichen. Ich mußte wieder einen Taxifahrer engaieren, der mich aus der Stadt brachte.
In Ismaijela verbrachte ich dann wieder die Nacht. Die Rückreise führte mich wieder
über den Suezkanal und durch die Sinai Halbinsel. Die Ausreise aus
Ägypten ist ähnlich kompliziert wie die Einreise. Das Carnet muß ausgefüllt werden die
Nummernschilder werden abgegeben etc. pp. Für diese relativ einfachen Vorgänge brauchten
die Grenzer wiederum drei Stunden. Da half auch kein Schmiergeld. (Oder es war nicht
genug) Nach der Ausreise aus Ägypten kam die Einreise nach Israel. Das ganze Frage und Antwort Spiel kannte ich ja mitlerweile von der Einreise. Dieses Mal gingen die Formalitäten jedoch relativ schnell. Nach einer Stunde war ich wieder on the Road. Die erste Tankstelle
kam nach ca. 20 Kilometern und ich gönnte meinem Bike den besten Sprit mit richtig viel
Oktan. Das klingeln des Motors hörte praktisch im selben Moment auf ! Mein Bike hatte
sich ebenso auf den Sprit gefreut wie ich ein
deutsches Bier herbeisehnte. Auf der Rückfahrt durch Israel hatte ich einige nette
Erlebnisse, mit Israelis die, aus Deutschland ausgewandert waren oder in Deutschland
gearbeitet hatten. An einer Tankstelle kam jemand auf mich zu der sogar jahrelang in
meiner Heimatstadt Paderborn gelebt
hatte. Spät nachmittags
ereichte ich Haifa und verlies das gelobte Land natürlich nicht ohne wieder
60 Minuten das Frage und Antwort Spiel über mich ergehen zu lassen. Mittlerweile nahm
ich's mit Humor. Die Rückreise mit den Fähren erspare ich mir zu beschreiben. Ich bereute jedenfalls, die Reise ohne einen Freund gemacht zu haben. Es war die Langeweile pur. In meinem Leben habe ich nicht so viel geschlafen wie in den nächsten 3 Tagen. Nach genau drei
Wochen erreichte ich dann wieder Paderborn. Fast eine Kiste Bier mußte am gleichen Tag
dran glauben. Eigentlich wollte ich diesen Trip nicht wieder unternehmen. Aber
mittlerweile haben einige Freunde ebenfalls Interesse an dem Trip. So sitze ich mal wieder
über die Reisevorbereitungen für die Ägypten Tour, die im Herbst 2000 stattfinden soll. Ihr wollt mit ??? Dann setzt euch mit mir in Verbindung, ich sende euch alle Informationen. Bis dann ! Und eine gute Saison in 2000 Jürgen Linse |